Die Nacht und ihre Macht
Vorträge, Diskussionen und Literaturempfehlungen über das wechselvolle Zusammenspiel von Licht und Schatten
Datum: Freitag, 26. September, 18 Uhr
Ort: Gemeindebücherei Offenau, Hauptstraße 38 (Grundschule)
Eintritt: 5 Euro (mit Getränk und Snack)
Von funkelndem Sternenglanz bis dunkle Hoffnungslosigkeit – der Nacht schreibt der Mensch in Literatur und Poesie viele Eigenschaften zu. Düster und bedrohlich begegnet sie in Goethes Erlkönig den Leserinnen und Lesern. Dichterin Annette von Droste-Hülshoff kennt die Nacht in vielen Rollen. Die der Seelentrösterin übernimmt sie im gleichnamigen Gedicht, wo sich in den „geheiligt stillen Stunden“ die Sorgen des lyrischen Ichs und die gleichsam zur (Nacht-)Ruhe kommende Natur ringsherum hingeben „in tiefem Schlummer“, sodass „sanfter fühlt das wunde Herz den Kummer.“ Und der Volksmund weiß nicht zuletzt, dass „im Dunkeln“ auch gut „zu munkeln“ ist.
Mit der Erfindung des elektrischen Lichts schwindet die Macht der Nacht und ihr Mythos verblasst. Einst schummerige Ecken in Innenstädten verlieren dank starker Lampen ihre Schrecken und lichtscheue Besucher mit trüben Absichten gleich mit. Aber auch außerhalb von Metropolen muss die Dunkelheit immer häufiger hell beleuchteten Gebäuden, Straßen oder Vorgärten weichen.
Nun zeigt sich eine neue Schattenseite, beeinträchtigt die zunehmende Aufhellung der Nacht doch die Lebensrhythmen von Menschen, Pflanzen und Tieren. Ökologen warnen seit Langem davor, dass ein Zuviel an Licht Zugvögel von ihren natürlichen Routen abbringt, Abermilliarden Insekten an Straßenlaternen verenden lässt und Pflanzen aus ihrem jahreszeitlichen Takt bringt.
Die Abendveranstaltung in der Offenauer Gemeindebücherei im Rahmen des aktuellen Projekts der Kulturregion Heilbronner Land 2025 „Warten auf die Nacht“ wirft Schlaglichter auf die vielen Facetten der Nacht, ihre Bedeutung für das Ökosystem und öffnet, wenn das Wetter mitspielt, ihren Besucherinnen und Besuchern auch den Blick für die leuchtenden Sterne am Himmelszelt über ihnen.